Japan Healthcare Insights – Teil 2: Ein Schweizer mit japanischen Wurzeln und die Erlebnisse aus Sicht des Patienten – Ein Vergleich des schweizerischen und japanischen HC-Systemes
Mein Interviewpartner ist seit bald 20 Jahren in Asien und hauptsächlich in Japan zu Hause. Als ehemaliger General Manager für ein grosses Schweizer Unternehmen kennt er den Schweizer Markt und deren Bedürfnisse sowie auch die von Japan. In den Jahren 2011 bis 2014 hat er auf verschiedene Weisen die Gesundheitssysteme in Japan wie aber auch in der Schweiz erlebt. Er gibt beiden Systemen eine sehr gute Note. Der hoch professionelle Zugang zur Spitzenmedizin war sowohl in Japan als auch in der Schweiz immer gegeben und dies bei einer sehr schnellen Reaktionszeit.
Hier ein Vergleich:
Schweiz | Japan | |
Monatliche Prämienkosten für eine Familie mit einem 10-jährigen Kind |
Ca. CHF 700-100 | Ca. 200-300 |
Unterteilungen | Obligatorische, Private und Zusatzversicherungen | Obligatorische und Private Versicherungen |
Selbstbehalt | 10%, mit Franchisen | 30%, jedoch altersabhängig |
Notfall Aufnahme | Aufnahme Pflicht | Keine Aufnahme Pflicht |
Bettenstationen | Häufig 2-3 Bettzimmer, immer mehr Einzelbetten | Häufig 4 Bettzimmer |
Verweildauer | Klar geregelt durch DRG, resp. Empfehlungen | Je nach Situation und Bettenauslastung, z.B. für OP Netzhautablösung bis zu 3 Wochen |
Verdienst Pflege | TCHF 60-115 /Jahr | Ca. TCHF 35 /Jahr |
Verdienst Ärzte | TCHF 85-xx /Jahr | Ca. TCHF 70/Jahr |
Universitätsspitäler | 5 (ca. auf 1,6 Mio Einwohner -> 1x Uni Spital) | 90 (ca. auf 1,42 Mio Einwohner -> 1x Uni Spital |
Fazit | Top Zugang zu spitzen Medizin, jedoch sehr teuer und hohe Löhne im Medizinumfeld, hohe Medical Device Preise, ungebremster Kostenanstieg seit Jahren, Mitentwicklung von neuen Vorgehen und Medical Device eher untergeordnete Rolle | Top Zugang zu spitzen Medizin, günstige Leistungserbringung trotz guter Medizin, tiefer Verdienst, jedoch hohes Ansehen in der Sozialen Gemeinschaft, moderater Kostenanstieg, jedoch in ca. 20 Jahren nicht mehr finanzierbar, Medizin Device sehr günstig, da Spitäler an der Mitentwicklung beteiligt sind |